Corporate Blogs: 3 Fragen, die Du immer stellen musst! In diesem Beitrag wirst Du mehr erfahren zu den drei wichtigsten Fragen, die Du Dir stellen musst, bevor Du mit einem Corporate Blog startest. Der Beitrag ist mit zahlreichen anschaulichen Beispielen versehen und zeigt Dir die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren für Corporate Blogs.

Bedeutung von Corporate Blogs

Online Marketing wird oftmals mit Social Media Marketing gleichgesetzt. Also jegliche Aktivitäten auf  Kanälen wie Facebook, YouTube, Instagram & Co. Dadurch, dass Social Media in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, sind Corporate Blogs etwas aus dem Fokus gerückt. Es wird viel Geld für Suchmaschinenwerbung, Display und Video Ads ausgegeben und viel Potential verschenkt, weil die Chancen von Corporate Blogs unterschätzt werden.

Im Gegensatz zu Social Media sind Corporate Blogs kein flüchtiges Medium. Deine Beiträge werden auch Jahre später noch von Google gefunden und der Content ist DEIN Eigentum. Außerdem hast Du keine Limitierung von Zeichen. Du kannst Deine Geschichten lesenswert aufarbeiten und eine langfristige Beziehung zu Deinen Lesern aufbauen.

3 Fragen, die Du Dir stellen musst, bevor Du einen Corporate Blog startest

1. Stelle Dir bevor Du Deinen Corporate Blog startest zuerst die Frage vor welcher Herausforderung Dein Unternehmen gerade steht? Durch das Reflektieren, kommst Du zu der Beantwortung der Frage was das konkrete Ziel Deines Corporate Blog ist. Und die Frage nach dem Ziel, dem „Warum“, solltest Du beantworten können. Ansonsten ist Dein Blog nur eine Verschwendung von Zeit und anderen Ressourcen.

2. Stelle Dir danach die Frage nach der Zielgruppe, die Du mit dem Corporate Blog ansprechen möchtest. Du könntest mit Deinem Corporate Blog beispielsweise folgende Ziele und Zielgruppen verfolgen:

  • Herausforderung: Du möchtest ein neues Produkt bekannter machen oder Du möchtest, dass ein bestehendes Produkt häufiger konsumiert wird
  • Ziel:  Neue Kunden für Dein Produkt gewinnen; die Konsumfrequenz erhöhen
  • Zielgruppe: Kunden / Endverbraucher

 

  • Herausforderung: Du stehst unter Beschuss seitens Presse und NGO´s zum einem bestimmten Thema
  • Ziel:  Nachhaltigeres, transparenteres Unternehmensimage durch die Darstellung von konkreten Aktivitäten
  • Zielgruppe: Presse und NGO´s

 

  • Herausforderung: Dein Kundenservice ist überlastet
  • Ziel:  Auslagerung Deines Kundenservices in Deinen Webauftritt. Die häufigsten Fragen werden direkt in einem Kundenforum beantwortet
  • Zielgruppe: Kunden

 

  • Herausforderung: Ein neuer Wettbewerber drängt auf den Markt. Du musst Deine Marktposition verteidigen
  • Ziel: Aufbau von Expertentum und Herausstellung Deiner Produkt- oder Servicevorteile
  • Zielgruppe: Kunden, Presse

 

  • Herausforderung: Du wächst schnell und hast einen hohen Bedarf an stark spezialisiertem Personal
  • Ziel: Den Corporate Blog zum Recruiting von Spezialisten einsetzen über diverse interessante Beiträge zu dem Thema „Blick hinter die Kulissen“
  • Zielgruppe: Bewerber

Beispiele für smarte Ziele Deines Corporate Blogs

Formuliere Deine Ziele SMART – im Sinne von klar und messbar formuliert. Dein Blog kann diese Ziele oftmals nicht alleine erreichen, aber er ist ein wichtiger Bestandteil Deines Kommunikationsmix aus klassischer Werbung, Promotion und PR.

  • Verdreifachung der conversion rate in Deinem Shop zu Weihnachten 2017
  • Rückgang der kritischen Presseberichterstattungen um 70% für das 1. Quartal 2017
  • Senkung der zu bearbeitenden Fälle im Kundenservice um 50% für das Jahr 2017
  • Verdopplung der Anzahl von Experteninterviews in Fachzeitschriften kurz vor einer wichtigen Messe
  • Einstellung von drei neuen Ingenieuren in 2017

Ok, wenn Du Dir also diese beiden wichtigen Fragen nach Deinen Zielen und Deiner Zielgruppe beantworten konntest, hast Du bereits das richtige Fundament geschaffen. Du kannst jetzt beginnen Deinen Blog mit Leben zu füllen.
Dafür musst Du Dich in die Zielgruppe hineinversetzen. Diese werden sich schon bei der Headline Deines Artikels fragen: „Und, was habe ich davon?“. Du musst Ihnen sofort einen Mehrwert, einen Nutzen liefern, warum dieser Artikel für sie interessant sein könnte. Stelle Dir als dritte Frage also: „Welchen konkreten Nutzen soll mein Leser aus meinem Beitrag ziehen?“

Schaffe einen echten Nutzen für Deine Leser – 3 praktische Beispiele

Bleiben wir einmal bei unserem ersten Beispiel. Die Herausforderung ist ein Produkt bekannter zu machen. Dein Ziel ist neue Kunden auf Dein Produkt aufmerksam zu machen. In diesem Beispiel bist Du ein Hersteller von Mineralwasser. Deine Zielgruppe sind daher Endverbraucher.

Was meinst Du wofür sich Deine Leser jetzt interessieren? Die Produktmanager haben in tagelangen Workshops erarbeitet was die Produktbenefits genau dieses Mineralwassers sind: wie herrlich frisch das Wasser schmeckt, wie rein es ist und dass es besonders reich an Magnesium ist. Meinst Du das interessiert jemanden? Stelle Dir die Headlines dieses Artikels vor:

„Jetzt ganz neu: Minerali, schmeckt so rein und frisch und ist so reich an wertvollem Magnesium“

Und? Sexy? Nein, ermüdend und langweilig. Damit lockst Du keine Leser hinter dem Ofen vor. Um Deine Botschaften für Deine Zielgruppe interessanter zu gestalten, solltest Du eine einfache Regel befolgen:

„Don´t talk about the product, talk around the product“

Biete Deinem Leser einen konkreten Nutzen, was er davon hat Dein Produkt zu konsumieren. Meine Motivation Mineralwasser zu trinken ist zum Beispiel „gesund bleiben“. Die eines Sportlers vielleicht seinen Mineralstoffhaushalt schnell wieder auszugleichen. Das sind die Gründe WARUM man Mineralwasser trinkt. Dein Beitrag könnte also folgende Headlines haben:

„10 Gründe, wie Dir Mineralwasser hilft gesund zu bleiben“

„10 Trink Tipps für Marathonläufer an heißen Tagen“

Diese Headlines machen neugierig den Artikel zu lesen. Für die jeweilige Zielgruppe sind die Nutzen „gesund bleiben“ und „Leistungserhalt beim Sport“ unmittelbar ersichtlich. Im Laufe des Artikels bindest Du Dein Produkt als Problemlöser dafür ein, es steht aber nicht im Vordergrund, sondern der Ratgeber für den Leser.

Beispiel 2: Du bist ein Hersteller von Honig und willst einen Corporate Blog starten

Du bist ein Hersteller von Honig. Honig wird im Unterschied zu Wasser nicht isoliert konsumiert. Das heißt, man isst den Honig meistens mit etwas zusammen. Auf dem Frühstücksbrötchen, im Tee, im Müsli als Zuckersatz, in Barbecuesoßen oder bei Husten und Heiserkeit. Hier kannst Du also relativ einfach themenverwandte Stories erfinden. Mach die Verwendungsanlässe zu den Themen Deiner Blogbeiträge:

„Die 3 wichtigsten Hausmittel gegen Husten und Heiserkeit“

„Wie Du in nur 10 Minuten, die köstlichste Barbecue-Soße zauberst“

„Wie Du Dir ein köstliches Müsli selber mischt“

Innerhalb der Beiträge kannst Du dann Rezepte und Produktinfos platzieren.

Beispiel 3: Du bist hast einen Online-Shop für Gartengeräte

Du hast einen Online Shop für Gartengeräte und eine neue Heckenschere im Programm. Jetzt ist vielleicht wieder der erste Impuls über die innovativen, technischen Features des Produktes in Deinem Beitrag zu berichten. Lass es sein! Frage Dich auch hier immer wieder nach dem WARUM? WARUM braucht jemand eine Heckenschere? Weil er eine schön gepflegte Hecke haben möchte. WARUM möchte er eine schön gepflegte Hecke haben? Weil er seine Nachbarn neidisch machen möchte und daraus Selbstbewusstsein zieht.

Die Headline für Deinen Artikel in Deinem Gartengeräte Blog könnte also lauten

„Die schönsten Hecken Deutschlands – So werden Deine Nachbarn garantiert vor Neid erblassen!“

Ich dem Beitrag gibst Du dann praktische Beispiele mit Bebilderungen wie hübsche Hecken aussehen können und wie die richtige Schnitttechnik ist. Vorher hattest Du über Deine Social Media Kanäle einen Contest gestartet und die Leute aufgerufen Bilder von ihrer schönen Hecke einzusenden. Das Ergebnis wird in Deinem Blogbeitrag gezeigt und Dein Produkt wieder im Hintergrund als Problemlöser dafür eingebunden. Anschließend bewirbst Du den Beitrag erneut über Deine Social Media Kanäle und Influencer. Hier hast Du also auch noch Involvement und Interaktion geschaffen.

Stell Dir also permanent die Frage nach dem WARUM bis Du die passende Antwort gefunden hast. Dann wirst Du herausragenden, relevanten Content mit einem echten Nutzen für Deine Leser generieren.

Nur wer soll Deinen herausragenden Content eigentlich lesen?

Andere müssen Deinen Beitrag ja erst einmal zur Kenntnis nehmen. Daher gehören Influencer Relations und Blogmarketing eng zusammen. Je lesenswerter die Artikel Deines Corporate Blogs sind, desto häufiger werden sie auf anderen Blogs oder Social Media Kanälen verlinkt werden.

Food Blogger können Dich unterstützen mit passenden Rezepten, die dann wieder auf Deine Seite verlinken. Um bei unserem Honig-Beispiel zu bleiben, könntest Du einen Contest zu  „Grillrezepten mit Honig“ veranstalten. Hier schreiben mehrere Blogger einen eigenen Beitrag zu diesem Thema auf ihrem Blog und verlinken über ihren Blog und ihre Social Media Kanäle auf Deinen Beitrag. So erreichst Du Leser, die sonst nie auf Deine Seite gekommen wären.

Wenn Du Deine Artikel nach SEO (Search Engine Optimization) Kriterien optimiert hast, wirst Du viele organische Treffer in den Suchmaschinen kostenlos erhalten, statt bezahlte Adwords Anzeigen schalten zu müssen. Wenn Du mehr über SEO wissen möchtest, schnapp Dir mein kostenloses E-Book „31 Tipps für mehr Besucher auf Deinem Blog“. Das findest Du ganz oben rechts in der Sidebar.

Darüber hinaus promotest Du Deine Beiträge natürlich in Deinen eigenen Social Media Kanälen.

Weitere Erfolgsfaktoren von Corporate Blogs

  • Ziele und Zielgruppen und Nutzen definieren. Wie das geht weißt Du jetzt.
  • Einverständnis der Geschäftsführung. Idealerweise schreibt der Geschäftsführer selber regelmäßig Beiträge.
  • Bestimme eine Person, die die Redaktionsleitung hat und die interessanten Geschichten im Unternehmen sammelt und daraus einen Redaktionsplan erstellt.
  • Definiere die Autoren Deines Blog. Bloggen ist personalintensiv, aber die Chancen überwiegen. Über interessant aufgearbeitete Geschichten wirst Du schnell Beziehungen zu Influencern und Kunden aufbauen.
  • Nimm das Bloggen ernst und blogge regelmäßig. Es muss als fester Teil Deines Marketing Mix verankert werden.
  • Reagiere schnell auf Kommentare. Das ist eine große Chance auf einen echten Dialog. Bloggen ist keine kommunikative Einbahnstraße. Nimm das Lob und die Kritik Deiner Leser auf. Dadurch hast Du die Chance Dir eine Leserschaft aufzubauen, die gerne zurückkommen und Du wirst viel über Dein Unternehmen und Deine Produkte lernen und dadurch stetig besser werden.

Für konkrete Beispiele wie Lebensmittelhersteller einen erfolgreichen Corporate Blog führen, lies auch meinen Artikel 5 Corporate Blogs, die es richtig machen.